Wanderreise entlang der Albula Linie

Die Wanderreise war wirklich gut organisiert. Wir erhielten zunächst unsere Vorabinformationen, die übrigens sehr umfangreich und interessant waren. Als wir dann am ersten Tag in unserem ersten Hotel ankamen, erwartete uns auch schon ein persönliches Paket. Darin befanden sich ein Buch über die Wanderung der Albula Linie sowie ein Zugticket, falls das Wetter beim Wandern nicht mitspielen sollte. In dem Buch konnte man Alternativrouten und Geschichtliches nachlesen. Dieses umfangreiche Nachschlagewerk haben wir jeden Tag zu Rate gezogen, um noch mehr zu lernen und zu entdecken. Die Wanderwege selbst waren gut ausgeschildert. Wir hatten für die Zeit der Wanderreise auch ein Gepäckservice, der unsere Koffer von Hotel zu Hotel transportierte. Das hat auch wunderbar geklappt. Wir haben sogar einmal eine Etappe vorgezogen und dadurch den Transfer am letzten Tag ausfallen lassen, weil wir noch mit dem Bernina Express einen Ausflug machen wollten. Wir haben bei der Hotline angerufen und der Transfer wurde ohne Probleme entsprechend beim Kurier abgesagt.

Die Hotels, die für diese Reise ausgewählt wurden, waren sehr schön. Sie waren alle sauber und wir fühlten uns auch während der relativ kurzen Zeit, in der wir auf den Zimmern waren, wohl. Wir sind auch nach den Etappen ständig draussen gewesen und haben die Dörfer entdeckt und weitere Ausflüge gemacht. Ein besonderes Highlight für uns war der Aufenthalt in St. Moritz im Berghotel Randolins, da wir dort gleich zwei Nächte bleiben durften. Wir erhielten dort die Engadin Card und konnten die Seilbahnen und Gondeln verwenden. Das haben wir natürlich ausgenutzt: Es hat wunderbar geklappt. Das Hotel verfügt übrigens auch über einen Wellnessbereich, den ihr kostenlos nutzen könnt, um euch zu erholen. Das Zimmer war wirklich schön und sehr ruhig gelegen. Das Hotel bietet auch einen Shuttleservice an, der regelmässig von Hotel zu St. Moritz Dorf und retour fährt. Das ist ebenfalls kostenlos und auch praktisch, da man sonst pro Richtung eine Stunde Gehzeit hätte. Das Hotel Garni Bellaval in Bergün war für uns auch ein schönes und ruhiges Hotel. Das Frühstück war sehr lecker. Unser Tipp: In Bergün könnt ihr im Restaurant des Hotels Weisses Kreuz Käsefondue essen. Dazu passt auch ein wunderbarer Weisswein, den sie euch wärmstens empfehlen werden.

Diese Wanderreise bietet einfach so viel Abwechslung und Schönheit, da ist es schwer sich zu entscheiden. Am schönsten fanden wir die Ausblicke auf die vielen Viadukte, die sich uns zeigten. Wir gingen unten durch, an ihnen vorbei, über sie drüber und konnten unsere Mittagspause direkt davor geniessen und dabei die Züge im Vorbeifahren beobachten. Die Passagiere winkten uns immer zu und wir winkten zurück. Egal, wo wir gerade waren, wir konnten die einfahrenden Züge immer sehen und meist auch schon davor hören. Es war sehr spannend, wenn wir zwischen den Bäumen auf die andere Talseite blickten und versuchten, die Züge zu entdecken. Ein schöner Ort ist Bergün. Er ist sehr abwechslungsreich und dort kann man auch das Bahnmuseum besuchen, wofür wir das Eintrittsticket bei der Reise inkludiert hatten. Ein charmantes Dorf ist Filisur. Dort kann man viele Sgraffiti sehen, die sehr beeindruckend sind.

Als wir mit unserer Etappe bis Filisur fertig waren, sind wir noch mit dem Zug nach Davos gefahren. Dort kann man mit einem besonderen Regionalzug wieder nach Filisur zurückfahren. Passend zur über hundertjährigen Lokomotive wurde ein Wagon der ersten Klasse aus der Zeit restauriert. Mit diesem kann man, sofern man ein Erste-Klasse-Ticket kauft, mitfahren. Für uns war es ein ganz besonderes Erlebnis. Dieser Wagon ist einfach so unglaublich schön, das habe ich selten gesehen. Eine absolute Überraschung für mich war es, dass die Sitzbänke wirklich gut gepolstert sind. Die Fenster der Abteile lassen sich öffnen und man kann rausschauen und die Lokomotive arbeiten sehen.

Das Bahnmuseum in Bergün solltest du unbedingt besuchen. Das Museum bietet nicht nur eine Schnitzeljagd für Kinder, sondern auch zahlreiche interaktive Stationen für Erwachsene. Ein besonderes Highlight für Matthias war es, dass er selbst einmal einen Krokodil-Zug fahren durfte. Für wenig Geld durfte er 15 Minuten lang endlich einmal selbst Zugführer sein. Nach einer kurzen Einführung eines Experten hantierte Matthias die Hebel und Knöpfe wie ein Profi. Übrigens könnt ihr das Museum am Besuchstag so oft verlassen und wieder betreten, wie ihr wollt. Das Ticket ist den ganzen Tag lang gültig.

Da wir zwei Nächte in St. Moritz verbrachten, bekamen wir die Engadin Card gratis dazu. Mit dieser Karte kann man alle öffentlichen Verkehrsmittel und Seilbahnen nutzen. Wir haben das auch gleich ausprobiert und sind auf den Piz Nair gefahren. Ihr erlebt dort wirklich ein unglaubliches Panorama und einen wunderschönen Blick auf St. Moritz und Umgebung. Ihr könnt oben auch im Panoramacafé zu Mittag essen oder einfach nur einen Kaffee trinken, während ihr die wunderschöne Aussicht geniesst. Manche gehen dann auch zu Fuss wieder runter. Wir sind einfach auf der anderen Seite mit der Seilbahn runter Richtung Celerina und sind dann dort mit der Bahn wieder nach St. Moritz retour gefahren.